Was erwartet mich auf dieser Seite?

  • Was ist das eigentlich genau: Post-Covid?

  • Welche Symptome von Post-Covid gibt es?

  • Wer bekommt Post-Covid?

  • Kann man sich vor Post-Covid schützen?

Das Krankheitsbild Post-Covid

Covid ist der medizinische Begriff für das, was die meisten Menschen als „Corona“ bezeichnen. Dieser Begriff steht für die Erkrankung nach einer Ansteckung mit dem Corona-Virus Sars-CoV-2. Als Post-Covid bezeichnet man die Folgeerscheinungen einer Covid- (oder Corona-)Erkrankung, die länger als 12 Wochen andauern. 

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Man spricht von Long-Covid (long = englisch für lang), wenn die Symptome länger als 4 Wochen nach der Infektion andauern. Und von Post-Covid (post = lateinisch für nach), wenn die Symptome 12 Wochen nach der Infektion noch vorhanden sind. 

Medizinisch wird die Erkrankung als Post-Covid-Syndrom bezeichnet.

Was ist typisch für Post-Covid?

Die Langzeitfolgen von Covid können von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein. Es kann sein, dass die gesundheitlichen Beschwerden der Covid-Erkrankung einfach nicht mehr weggehen. Es kann aber auch sein, dass sie zunächst zurückgehen und später wiederkehren. Und es kommt vor, dass Menschen, die während der Covid-Erkrankung keine Krankheitszeichen hatten, später welche bekommen. Möglich ist auch, dass sich die Symptome einer vorhandenen, anderen Erkrankung verstärken.

Der gemäß Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierte Begriff Post-Covid-Syndrom fasst eine Gruppe von Symptomen zusammen, die nach der akuten Phase und als Folge einer Covid-Infektion auftreten können. Die Symptome müssen über einen Zeitraum von zwölf Wochen nach der akuten Infektion hinaus noch bestehen und mindestens zwei Monate andauern und dürfen nicht durch andere Diagnosen zu erklären sein.

Die häufigsten Symptome von Post-Covid

Bei Post-Covid können körperliche und psychische Symptome auftreten. Manche Menschen leiden nur unter einem Symptom, andere berichten über ein breitgefächertes Beschwerdebild. Auch können sich die Beschwerden im Zeitverlauf verändern und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Es gibt Betroffene, die nur leichte Symptome haben, andere wiederum sind stark in ihrem täglichen Leben eingeschränkt und können ihren Alltag nicht mehr wie gewohnt bewältigen. Ein einheitliches Krankheitsbild lässt sich auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage bislang nicht abgrenzen.

Menschen, bei denen Post-Covid festgestellt wurde, klagen häufig über eine stark ausgeprägte, intensive und langanhaltende Erschöpfung, die durch Ruhe und Schlaf nicht wesentlich besser wird. Medizinerinnen und Mediziner bezeichnen dies als Fatigue. Manche berichten auch von einer stark eingeschränkten Belastbarkeit. Von einer sogenannten Belastungsintoleranz spricht man, wenn sich vorhandene Beschwerden schon nach einer geringen körperlichen, geistigen oder emotionalen Anstrengung verschlimmern. Dies kann auch zeitlich verzögert auftreten.

Die beschriebenen Beschwerden sind auch vom chronischen Fatigue-Syndrom (ME/CFS) bekannt. Hierbei handelt es sich um eine schwere Erkrankung, zu der neben anhaltender Erschöpfung (Fatigue) zahlreiche weitere Symptome gehören. Wie viele Menschen nach einer Covid-Infektion ein chronisches Fatigue-Syndrom entwickeln, ist bislang noch unklar. Mehr über ME/CFS erfahren Sie auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS e.V.

Weiterhin werden respiratorische Beschwerden wie Atemnot und Kurzatmigkeit häufig von Patienten mit Post-Covid-Syndrom genannt. Kognitive Einschränkungen wie Konzentrations- und Gedächtnisprobleme können ebenfalls zum Krankheitsbild gehören und die Funktionsfähigkeit im Alltag und die Lebensqualität negativ beeinflussen.

Ausführliche Informationen zu den möglichen Langzeitfolgen einer Corona-Infektion finden Sie in der Patientenleitlinie „Long-/Post-COVID-Syndrom“.

Symptome abklären lassen

All diese Symptome werden auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen beobachtet. Vielleicht existierten sie sogar schon vor der Covid-Infektion. Ob es sich bei den bei Ihnen auftretenden Symptomen um eine Post-Covid-Erkrankung handelt, kann am besten Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt beurteilen.

Gegebenenfalls sind zur Diagnosestellung noch weitere Untersuchungen erforderlich, für die Sie dann an eine Facharztpraxis überwiesen werden. Bei Kindern und Jugendlichen ist die Kinderarztpraxis die erste Anlaufstelle.

 

Wenn Symptome auftreten, die auf Long-Covid oder Post-Covid hinweisen können, sollten Sie diese ärztlich abklären lassen. Das erwartet Sie in der hausärztlichen Praxis.

Post-Vac-Syndrom

Ähnliche Symptome wie bei Post-Covid können in wenigen Fällen auch nach der Corona-Schutzimpfung auftreten. Diese werden dann als „Post-Vac-Syndrom“ bezeichnet. Die wissenschaftliche Datenlage zum Post-Vac-Syndrom ist noch sehr dünn. Was bislang dazu bekannt ist und welche Anlaufstellen es für Betroffene mit Verdacht auf Post-Vac-Syndrom gibt, können Sie im Webportal der BMG-Initiative Long Covid nachlesen.  

Woher kommen die Langzeitfolgen?

Welche Faktoren die Entstehung von Post-Covid beeinflussen, ist bislang noch nicht hinreichend wissenschaftlich geklärt. Laut Arbeitskreis „Long-COVID“ des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer gibt es in der Forschung Hinweise darauf, dass folgende Aspekte eine Rolle spielen können:

  • Corona-Viren oder Bestandteile der Viren bleiben im Körper zurück und können die Entzündungsprozesse wieder in Gang setzen.

  • Autoimmunprozesse, also fehlgeleitete Immunreaktionen, die sich gegen den eigenen Körper richten, können durch die Infektion ausgelöst werden.

  • Entzündungsprozesse in den Blutgefäßen können zu Störungen in der Durchblutung der kleinsten Blutgefäße und damit auch zu einer schlechteren Versorgung der Organe mit Sauerstoff führen. 

  • Lange nach der akuten Covid-Erkrankung sind noch Entzündungen im Körper vorhanden, z.B. an einzelnen Organen.

  • Psychische Belastungen im Zusammenhang mit der akuten Covid-Erkrankung sowie allgemein mit der Pandemie scheinen die Entwicklung von Post-Covid zu begünstigen.

Wer ist besonders gefährdet?

Auch hierzu gibt es noch keine genauen Erkenntnisse. Laut Robert Koch-Institut lässt sich sagen, dass Post-Covid unabhängig von der Schwere der Covid-Erkrankung auftreten kann. Ein schwerer Krankheitsverlauf bedeutet nicht unbedingt, dass man Wochen oder Monate später unter den Langzeitfolgen der Infektion leiden wird. Umgekehrt gibt es Menschen mit leichten oder gar symptomfreien Verläufen, die an Post-Covid erkranken. Wissenschaftliche Erkenntnisse lassen jedoch darauf schließen, dass das Risiko für Langzeitfolgen mit dem Schweregrad und auch der Anzahl an Symptomen während der akuten Covid-Infektion steigt.

Erwachsene im jüngeren und mittleren Erwachsenenalter scheinen im Vergleich zu anderen Altersgruppen häufiger unter den Langzeitfolgen zu leiden, Mädchen und Frauen wiederum häufiger als Jungen und Männer. Auch Erkrankungen, die bereits vor der akuten Covid-Infektion bestanden, können die Entwicklung von Langzeitfolgen begünstigen.

Bekommen auch Kinder Post-Covid?

Grundsätzlich können auch Kinder und Jugendliche an Post-Covid erkranken. Im Vergleich zu Erwachsenen erscheint die Häufigkeit jedoch geringer. Da sich die meisten wissenschaftlichen Studien zu Long-Covid oder Post-Covid auf Erwachsene beziehen, ist die verfügbare Datenlage bei Kindern und Jugendlichen noch schlechter. Auch in dieser Altersgruppe scheinen Mädchen und Kinder mit Vorerkrankungen häufiger betroffen zu sein. Kinder und Jugendliche berichten von ähnlichen Symptomen wie Erwachsene. Meist sind die Symptome, wie bei der Covid-Erkrankung auch, vergleichsweise leichter. Oft ist schwer zu sagen, ob die Symptome Folgen der Corona-Infektion sind oder Auswirkungen der Situation während der Pandemie. Psychische Erkrankungen beispielsweise haben bei Kindern und Jugendlichen nach der Pandemie deutlich zugenommen.

Wie kann man sich vor Post-Covid schützen?

Bislang gibt es noch keine eindeutigen Erkenntnisse dazu, wie man sich vor Post-Covid schützen kann. Deswegen sollte man versuchen, das Risiko einer Ansteckung mit dem Corona-Virus durch geeignete Schutzmaßnahmen zu minimieren. Allerdings geben wissenschaftliche Studien Hinweise darauf, dass geimpfte Menschen seltener und weniger schwer unter den Langzeitfolgen einer Covid-Infektion leiden. Die Impfung schützt also vermutlich nicht nur vor schweren Krankheitsverläufen, sondern auch vor schweren Nachwirkungen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf infektionsschutz.de.

Haben Sie Fragen zur Corona-Schutzimpfung? 

Die Info-Hotline „Patientenservice“ der Kassenärztlichen Vereinigung ist für Sie da: 
Rufnummer 116 117 (von überall ohne Vorwahl erreichbar, rund um die Uhr besetzt)

Ein Arzt sitzt am Schreibtisch und spricht mit einer Patientin.
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Diagnostik und Behandlung

Wie stellt mein Arzt oder meine Ärztin fest, ob ich Post-Covid habe? Zu welchem Arzt gehe ich überhaupt? Und wie kann Post-Covid behandelt werden?

Eine Frau und ein Mann schauen auf einen Laptop, der auf einem Tisch steht.
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Weitere Informationen

Sie wollen noch mehr wissen? Hier finden Sie weiterführende Informationen aus Quellen im Internet, denen Sie vertrauen können.

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