Was erwartet mich auf dieser Seite?

  • Wie stellt mein Arzt oder meine Ärztin fest, ob ich Post-Covid habe?

  • Zu welchem Arzt oder welcher Ärztin gehe ich überhaupt?

  • Und wie kann Post-Covid behandelt werden?

Wie wird Post-Covid festgestellt?

Es ist nicht ganz einfach zu beurteilen, ob jemand an Post-Covid leidet. Einen Test wie für die Infektion mit dem Corona-Virus gibt es nicht.

Das macht die Diagnostik so schwierig:

  • Meist sind bei der Diagnostik mehrere medizinische Fachgebiete betroffen.

  • Viele Symptome von Post-Covid können auch bei anderen Erkrankungen auftreten.

  • Die Nachwirkungen sind bei den Betroffenen sehr unterschiedlich. So kann man nicht immer genau sagen, ob Beschwerden mit Covid oder mit etwas anderem zusammenhängen. 

  • Dazu kommt, dass die Erkrankung noch neu ist und es erst wenige wissenschaftliche Erkenntnisse dazu gibt.

Spätestens, wenn Sie 12 Wochen nach einer Covid-Infektion Beschwerden haben, die mit Post-Covid zusammenhängen können, sollten Sie eine Arztpraxis aufsuchen.

Zu welchem Arzt oder welcher Ärztin kann ich gehen?

Ihre erste Anlaufstelle ist Ihre hausärztliche Praxis. Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin kennt Sie am besten und kann Sie – je nach Bedarf – weiter überweisen. Wenn Ihr Kind von Post-Covid betroffen ist, gehen Sie zu Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt.

Eine Hausarzt- oder eine Kinderarztpraxis in Ihrer Nähe finden Sie über die Arztsuche der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz.

Diese Auskunft können Sie auch über den telefonischen Patientenservice erhalten. Wählen Sie hierzu die kostenfreie Rufnummer 116 117. Der Patientenservice ist rund um die Uhr für Sie erreichbar.

Übrigens: Über die Rufnummer 116 117 erreichen Sie auch den Ärztlichen Bereitschaftsdienst. Hier erhalten Sie Hilfe, auch wenn die Arztpraxen geschlossen sind und die gesundheitlichen Beschwerden nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten können. Besteht Lebensgefahr oder sind ohne unverzügliche Behandlung bleibende Gesundheitsschäden zu befürchten, gilt aber: Sofort den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 alarmieren.

Wie läuft die erste Untersuchung ab?

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Ihnen zunächst Fragen stellen. Dazu ist es gut, wenn Sie sich vorher einige Dinge aufschreiben. Denken Sie daran, dass außer körperlichen Problemen auch geistige oder seelische Beschwerden von Bedeutung sein können.

 

Diese Fragen könnten Ihnen gestellt werden: 

  • Hatten Sie eine Corona-Infektion? Wann war diese?

  • Welche Beschwerden hatten Sie damals?

  • Welche Beschwerden haben Sie jetzt?

  • Seit wann ungefähr haben Sie die Beschwerden?

  • Werden die Beschwerden in bestimmten Situationen besser oder schlechter? Haben Sie beobachtet, womit dies zusammenhängt? Wie lange hält die Verschlechterung an?

  • Schränken die Beschwerden Sie im Alltag oder im Beruf ein?

  • Welche Vorerkrankungen haben Sie?

  • Welche Beschwerden haben Sie durch Ihre Vorerkrankungen?

  • Haben sich diese Beschwerden in letzter Zeit verändert?

Notieren Sie sich ruhig auch Ihre eigenen Fragen vor dem Arztbesuch – wie schnell geht im Gespräch etwas vergessen!

Nach dem Gespräch folgt vermutlich eine körperliche Untersuchung. Meist wird der Blutdruck gemessen, das Herz und die Lunge werden abgehört, und manchmal wird Blut für eine Laboruntersuchung abgenommen. Anhand der Befunde entscheidet Ihre Ärztin oder Ihr Arzt, welche weiteren Untersuchungen gemacht werden sollen und ob eine Vorstellung bei Spezialisten medizinisch notwendig ist. Aufgrund des vielfältigen Beschwerdebildes ist Post-Covid eine Ausschlussdiagnose, die einen entsprechenden diagnostischen Aufwand erfordert.

Wie wird Post-Covid behandelt?

Ein einheitlich festgelegtes Behandlungsschema, das bei Post-Covid ursächlich hilft, gibt es nicht. Da die Erkrankung sehr vielfältige Beschwerdebilder hervorrufen kann und die Symptome bei allen Erkrankten unterschiedlich ausfallen können, kommen verschiedene Therapien zum Einsatz. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird die Behandlung individuell auf Ihre Beschwerden ausrichten und bei Bedarf Spezialisten und Spezialistinnen verschiedener medizinischer und therapeutischer Fachgebiete einbinden.

Beispiele für Therapieformen, die bei Post-Covid sinnvoll sein können:

  • Atemtherapie

  • Physiotherapie

  • Rehabilitationssport

  • Ergotherapie

  • Logopädie

  • Pacing (z.B. zur Organisation des Alltags bei Fatigue. Es geht hier um die langsame Steigerung der geistigen und körperlichen Aktivität.)

  • Psychotherapie (therapeutische Begleitung und Behandlung bei Belastungen, die durch Post-Covid entstehen oder entstanden sind.)

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Behandlungsansätzen finden Sie in der Patientenleitlinie Long-Covid/Post-Covid.

Die Deutsche Gesellschaft für ME/CFS e.V. erklärt in einem gut verständlichen Video den Therapieansatz „Pacing“. ME/ CFS steht für Myalgische Enzephalomyelitis / chronisches Fatigue-Syndrom.

Die Einschränkungen durch Post-Covid können starke und nachhaltige Auswirkungen auf Familie, Beruf und das eigene Leben haben und so zu einer Belastung für die Psyche werden. Ein Gespräch mit einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten kann sinnvoll sein, um das Erlebte zu verarbeiten und die Anpassung an ein Leben mit Einschränkungen zu erleichtern.

Praxen für Psychotherapie können Sie über die entsprechenden Suchfunktionen der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz oder der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz recherchieren. Sie können dabei sowohl nach Regionen als auch nach Patientengruppen – Erwachsene beziehungsweise Kinder/Jugendliche – recherchieren.

Ambulanzen für komplexe Fälle

Die Symptome bei Patientinnen und Patienten mit Post-Covid können sehr unterschiedlich sein. Dies erschwert die Diagnosestellung, stellt aber auch eine Herausforderung für die Behandlung dar. Häufig ist ein fächerübergreifender Ansatz erforderlich. Für komplexe Fälle, in denen die interdisziplinäre Versorgung der Patientinnen und Patienten in einem Netzwerk an Facharztangeboten koordiniert werden muss, gibt es in Rheinland-Pfalz spezielle Post-Covid-Ambulanzen. Diese dienen als Lotsen und vermitteln, sofern notwendig, die Betreuung durch Spezialisten. Die Post-Covid-Ambulanzen wurden auf Initiative und mit finanzieller Unterstützung der Landesregierung im Bereich der Oberzentren von Rheinland-Pfalz eingerichtet.

An diese Ambulanzen können Hausärztinnen und Hausärzte insbesondere diejenigen Patientinnen und Patienten vermitteln, bei denen Symptome aus verschiedenen medizinischen Fachgebieten parallel behandelt werden müssen, die besondere Vorerkrankungen haben oder bei denen die Verdachtsdiagnose zunächst im interdisziplinären Netzwerk überprüft werden soll.

Voraussetzung für einen Termin in diesen Ambulanzen ist eine Verdachtsdiagnose der Hausärztin oder des Hausarztes. Die Versorgung in der Post-Covid-Ambulanz knüpft an die Untersuchungsergebnisse aus der Hausarztpraxis an.

Region Mainz

Praxis Dr. Lembens & Lembens
E-Mail: dres.lembens-lembens@t-online.de      
Telefon: 06131 237177
Adresse: Holzhofstraße 5, 55116 Mainz 

 

Region Koblenz

Ambulantes Corona-Kompetenz-Zentrum
E-Mail: longcovid@weber-bartz.de
Telefon: 0261 81988
Adresse: Brenderweg 26, 56070 Koblenz

 

Region Ludwigshafen

Wormser Gesundheitsnetz eG
E-Mail: postcovid@woge-worms.de (bevorzugter Kontaktweg)
Telefon: 06241 2680499
Internet: woge-worms.de
Adresse: Ärztehaus Liebenauerfeld (2. Stock), Von-Steuben-Str. 17, 67549 Worms

 

Region Trier

Praxis Dr. Röhlich
E-Mail: drroehlichundteam@gmx.de    
Telefon: 0651 21754
Adresse: Am Weidengraben 3, 54296 Trier

 

Region Kaiserslautern

Westpfalz-Klinikum Medizinisches Versorgungszentrum Kaiserslautern GmbH
Praxis für Pneumologie und Schlafmedizin         
E-Mail: info@kaiserslautern-lungenarzt.de
Telefon: 0631 72064, Fax: 0631 3704876
Adresse: Bismarckstraße 74, 67655 Kaiserslautern

Eine Frau auf einem Sofa schaut lächelnd in die Kamera.
©stockfour/iStock

Was kann ich selbst tun?

Sie wollen wissen, wie Sie die Behandlung von Post-Covid unterstützen können? Hier gibt es hilfreiche Tipps: von Atembeschwerden bis zum Reha-Antrag.

Ein Mann sitzt auf einem Sofa und spricht mit einer Frau, die sich Notizen macht.
©SeventyFour/iStock

Wo gibt es Unterstützung?

In Rheinland-Pfalz gibt es eine Menge Unterstützung für Menschen, die an Post-Covid erkrankt sind. Zum Beispiel Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen, die Informationen zu verschiedenen Unterstützungsangeboten weitergeben.

Ein Projekt der
Logo Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V.
Gefördert durch
Logo Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit
Unterstützt durch Vertreterinnen und Vertreter des Runden Tisches Post-Covid Rheinland-Pfalz