Land fördert weitere Studie zu Post-Covid

| Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit RLP

Staatssekretär Alt: „Betroffenen ein Stück Normalität zurückgeben“: Land fördert weitere Studie zu Post-Covid an der Universitätsmedizin Mainz

Das Land fördert eine Studie an der Universitätsmedizin Mainz, um für die nach einer SARS-CoV-2-Infektion auftretenden, anhaltenden Symptome, die Betroffene in ihrem täglichen Leben erheblich beeinträchtigen können, zukünftige Behandlungsstrategien zu entwickeln. Auch ein besseres Verständnis hinter den anhaltenden Symptomen soll hierdurch gefördert werden. Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissen-schaft und Gesundheit, hat daher heute einen Förderbescheid in Höhe von 127.370 Euro aus Mitteln des „Corona-Sondervermögens“ an die Verantwortlichen übergeben.

„Einige Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, leiden auch lange Zeit da-nach noch an Symptomen wie Erschöpfung und eingeschränkter Leistungsfähigkeit. Uns ist es ein besonderes Anliegen, die Betroffenen und ihre Angehörigen in dieser Situation nicht alleine zu lassen. Neben dem „Runden Tisch Post-Covid“, den wir im Frühjahr 2023 ins Leben gerufen haben kümmern wir uns auch um Betroffene, indem wir den Aufbau bedarfsgerechter Strukturen aktiv unterstützen und vorantreiben. Dazu gehört neben der Einrichtung einer zentralen Website mit Informationen rund um Post-Covid und dem Aufbau von Post-Covid-Ambulanzen im ganzen Land eben auch die Förderung solcher Studien. Unser Ziel ist es, dass wir mit den gewonnenen Erkenntnis-sen den Betroffenen in Zukunft helfen, ihnen ein Stück Normalität zurückgeben und uns alle auf kommende Pandemien ausreichend vorbereiten können“, so Staatssekretär Alt.

Der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, und der Wissenschaftliche Vorstand und Dekan, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, unterstreichen die Bedeutung der heute überreichten Lan-deszuwendung: "Bei vielen Menschen, die sich mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert ha-ben, tritt ein sogenanntes Post-COVID-Syndrom auf. Diese Erkrankung kann die Le-bensqualität der Betroffenen mitunter erheblich beeinträchtigen. Bisher gibt es erst we-nige Hinweise auf wirksame Therapien. Mit der Förderung unterstützt das Land Rhein-land-Pfalz die Erforschung eines erfolgversprechenden Behandlungsansatzes. Die fi-nanzielle Förderung bildet damit einen weiteren wichtigen Baustein im Rahmen der be-reits bestehenden Initiativen der Universitätsmedizin Mainz, die zu einem umfassenden Verständnis der vielfältigen Dimensionen der COVID-19-Erkrankung beitragen."

Univ.-Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke, Studienleiterin und Leiterin der Nephrologie, Rheumatologie und Nierentransplantation der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz, beschreibt das Forschungsvorhaben: „Die Ursachen des Post-COVID-Syndroms sind noch unklar. Eine Annahme ist, dass dabei Autoimmunität eine große Rolle spielt. Diese kann dazu führen, dass im Blut der Betroffenen Antikörper gegen körpereigene Strukturen gebildet werden. Eine bereits etablierte Therapie für verschiedene Autoimmunerkrankungen ist die Immunadsorption. Dabei werden Auto-antikörper durch eine Behandlung des Blutes außerhalb des Körpers der Betroffenen entfernt. Anschließend erhalten sie ihr eigenes, gereinigtes Blut zurück. Das Ziel unse-rer Mainzer Immunadsorptionsstudie ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit dieser The-rapie bei der Behandlung des Post-COVID-Syndroms zu bewerten und damit auch neue Erkenntnisse über die Hintergründe der Erkrankung zu gewinnen.“

Die Studienplanung und Initiierung erfolgte im November 2022. Hierzu wurden 80 Pro-banden, die die WHO-Definition für ein Post-COVID-Syndrom erfüllen, rekrutiert und hinsichtlich der Symptomlast mittels verschiedener Fragebögen und Tests evaluiert. Insgesamt wurden 40 Teilnehmede in die Studie eingeschlossen. Mit Hilfe unterschied-licher Analyseverfahren soll im Rahmen der Studie auch eine Unterteilung des hetero-genen Post-COVID-Syndroms in Subtypen vorgenommen werden, die auf verschie-dene Therapieversuche unterschiedlich ansprechen bzw. unterschiedliche Therapien benötigen.

Quelle: Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit 

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